Zusammenfassung "Ja zur Südumfahrung" von Dr. German Hacker

ghIch unterstütze die Bürgerinnen und Bürger, die Klarheit in einem neuen, einfachen Entscheid herbeiführen möchten! Ich darf daher noch einmal die meisten Argumente zur Südumfahrung zusammenfassen, die ich für wesentlich halte. So kurz wie möglich, aber dann doch einfach viel (Sorry).
Bitte unterstützen sie unsere Niederndorfer Bürgerinnen und Bürger und unterschreiben Sie deren Bürgerbegehren: Ja zur Südumfahrung!
Die Ortsumfahrung Niederndorf-Neuses löst das seit Jahrzehnten überfällige Problem Niederndorfs, das sich in den 2000er Jahren nochmals massiv verschärft hat. Die Trasse entlastet endlich unsere extrem staubelasteten Bewohner/innen in Niederndorf und Neuses.
Die Nordumgehung leitet alles aus Neustadt a.d.A. bzw. Münchaurach Richtung Erlangen und umgekehrt um uns herum. Die Südumgehung löst das Problem durch Niederndorf/Neuses, aber eben sowohl in Ost-West als auch in Nord-Süd-Richtung. Und, das wird völlig unterschätzt: auch die Relationen „von Süd nach Ost“, von „Süd nach West“ etc., immer bezogen auf die Kreuzung in Niederndorf. Kein anderer scheinbarer Lösungsvorschlag kann das leisten!
Damit wird ÖPNV möglich, zusätzliche Radwege können gebaut werden bzw. Radfahrer auf den alten, dann kaum mehr belasteten Straßen sicher fahren.
Der Satz „wer Straßen baut, erntet Verkehr“ ist falsch. Wer Wohnungen baut erntet auch kein „Wohnen“, sondern folgt einem nötigen Bedarf an Wohnraum. Der Verkehr ist da, das kann man seit weit über 10 Jahren doch nicht mehr ignorieren. Menschen leiden, Arbeitnehmer der Unternehmen stehen im Stau. Die Südumfahrung – neben StUB und Radwegen und mehr Busnutzung – löst das Problem ein für allemal
Erst die Ortsumfahrung ermöglicht den heute nicht oder nur als stau-geplagten ÖPNV per Bus zwischen Stadt und Landkreis Fürth (u.a. Zentrum Fürth/U-Bahn und RE-/S-Bahnhof Siegelsdorf) und den Arbeitsplätzen in Herzogenaurach – und umgekehrt. Die vorhandene Linie 123 zum Bahnhof nach Siegelsdorf ist sehr verspätungsanfällig. Zu Stauzeiten kommt einfach nichts pünktlich durch Niederndorf. Das nervt. Eine Direktlinie nach Fürth Stadt, z.B. ans U-Bahn-Netz wäre nötig, Fürth will das, aber es kommt nicht dazu, weil es dafür zu Stoßzeiten einfach keine vernünftige Trasse um Niederndorf herum oder hindurch gibt. Dazu stehen unsere bekannte 201 nach Erlangen und unsere eigenen HerzoBus-Linien 268 und 275 zu Stoßzeiten ebenfalls im Zentrum im Stau. Es ist eben die Tragik, dass dort einfach kein Platz ist für Busspuren und dann, wenn Stau herrscht, auch die Busse voll sind. Klar, Pendlerzeiten führen immer zu vollen Straßen und vollen Bussen. Das ist ja das bisher ungelöste Dilemma. Nur eine neue Trasse kann das lösen.
Die Ortsumfahrung verkürzt (!) Wege. So z.B. aus dem Fürther Raum zu uns oder nach Erlangen/A3-Anschlussstelle ER Frauenaurach. Das Verkehrsgutachten stellt klar: In Bezug auf die Veränderung der Fahrzeiten ergibt sich nur bei der geplanten Trasse für alle Kraftfahrzeuge („in 1.000 Fahrzeug-Stunden pro Jahr“) eine deutliche Reduktion. Insofern reduziert die Ortsumfahrung die Kfz.-Stunden erheblich!
Erst die Ortsumfahrung ermöglicht eine echt attraktive und lebenswerte Innenentwicklung Niederndorfs! Ein schöner Ortskern wird erst dann möglich: Pfarrzentrum/KiTa, Gastronomie, Freiflächen, Aufwertung von Gebäuden, Verkehrsberuhigung,…). Innenentwicklung ist Klimaschutz! Denn Nachverdichtung spart Flächen und schafft innerorts kurze Wege! Wenn wir Niederndorf nicht entlasten, wird sich dort nie die Lebensqualität abbilden, die eine Wohnentwicklung innerorts möglich macht. Man kann es im Kerngebiet Herzogenaurach sehen. An vielen Stellen entstehen neue Mehrfamilienhäuser wo vorher ein kleines Haus stand, oder Lücken werden gefüllt. Nicht so im Niederndorfer Kernortgebiet. Der verkehrliche Zustand schreckt leider ab. Lebensqualität sieht anders aus. Was dabei völlig unterschätzt wird: Wenn Menschen dort keinen Wohnraum finden, wird dieser woanders gebaut. Auch auf „der grünen Wiese“! Daher sind die 8 ha für die Straße problemlos zu rechtfertigen, weil sie langfristig durch die Nutzung bereits erschlossener Flächen innerorts das Ausweisen neuer Wohnbauflächen ersparen. Nur zur Abschätzung: wenn man die Baudichte eines innerstädtischen Wohngebiets nimmt, wären die 8 ha schon durch den Wohnraum für zusätzliche 800 Bürgerinnen und Bürger ausgeglichen. Das ist völlig realistisch und sinnvoll!
Die Ortsumfahrung ist schlicht der überaus positiven Entwicklung der Stadt Herzogenaurach als Wohn- und Wirtschaftsstandort geschuldet – und das seit Jahrzehnten. Die verkehrliche Gesamtbetrachtung mit Ortsumfahrung, Radwegen, StUB und Bus-ÖPNV ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in Herzogenaurach.
Die Kosten der Südumfahrung werden zu mehr als 50% vom Freistaat Bayern getragen. Aber dazu ein Vergleich: die Kosten der Straße sind so hoch, wie die Summe an Löhnen und Sozialabgaben, die ein großen Arbeitgeber in Herzogenaurach in nur 2 Monaten ausschüttet! Die Straße ist auch eine Standortsicherung, die Unterstützung verdient hat! Wir sichern damit Arbeitsplätze und den Wohlstand für Herzogenaurach und die Region! Es ist Kernaufgabe einer Stadt, dies zu tun. Auch und gerade, weil z.B. unser größter Arbeitgeber am Standort extrem in klimaschonende Technologie investiert und daran forscht. Wer Klimaschutz will, muss auch die Arbeitsplätze, gerade in der Forschung an Technologie, bei uns sichern helfen.
Erst durch die Südumfahrung wird der Naherholungsraum im Aurachtal dauerhaft geschützt. Noch vor 12 Jahren wollte lt. Flächennutzungsplan man die Trasse mitten durch den Aurachgrund führen! Das ist nun vorbei, denn dieser Innenbereich bleibt mit der Südumfahrung dauerhaft geschützt.
Die eigentliche dauerhafte Flächenversiegelung als Straße beträgt nur 8 ha. Davon ist aber nur ein Teil heute landwirtschaftlich genutzt. Rd. 11,5 ha, werden nur für die Baustellenphase benötigt und danach wieder renaturiert und aufgewertet. Zuwegungen zu Ackerflächen werden alle entweder erhalten oder so gebaut, dass natürlich jeder wieder zu seinem Feld anfahren kann. Dort, wo Ackerflächen zerschnitten werden, bietet die Stadt an, Flächen in einem formellen Verfahren so zu tauschen, dass sie wieder zusammenhängende Flächen ergeben. Hierzu müssen aber die Flächeneigentümer aktiv bereit sein. Das Angebot wurde den Eigentümern schon vor ca. 3 Jahren gemacht.
Selbst die Gegner erkennen den Ostteil der Ortsumfahrung (umgelegte Staatsstraße 2263 von Vach über Niederndorf nach Neuses) und die damit verbundenen Eingriffe als notwendig an.
Die von Gegnern anerkannte reine Ostspange oder auch nur bereits ein LKW-Verbot und Tempo 30 schon heute, ohne die gesamte Ortsumfahrung, führt innerorts zu Verlagerungseffekten auf andere Strecken: „Flughafenstraße“, „Bamberger Str.“, Dr.-Wilhelm-Schaeffler oder „Rathgeberstraße“ werden deutlich mehr belastet (siehe auch S. 19 im Schlussbericht des Verkehrsgutachtens, Teil 1).
Die reine „Ostspange“ ist im Vergleich mit der geplanten Variante um ein Vielfaches weniger wirksam, so dass die keine Lösung darstellt. Man kann dies im Schlussbericht des Verkehrsgutachtens (Teil 1) ab Seite 20 nachlesen. (zu finden auf der Internetseite der Regierung von Mittelfranken, siehe Link am Ende)
Die Stadt Herzogenaurach hat in einen sehr langen, aufwändigen und völlig transparenten Überlegungs- und Planungsprozess bisher 3 Mio. EUR investiert.
Die Stadt Herzogenaurach hat den Ökologischen Ausgleich (Naturschutz und waldrechtlich) bereits erledigt bzw. verfügbar. Erhebliche Flächen erfahren eine massive ökologische Aufwertung gegenüber heute. Der ökologische Ausgleichsmechanismus funktioniert!
In Summe – auch wenn das Gegner nicht wahrhaben wollen – schafft der Ökologische Ausgleich, bzw. die so genannten Kompensationsmaßnahmen, sogar in Summe aller Flächen eine bessere Ökologische Qualität als es vorher war. Der Grund kann an einem einfachen Beispiel erläutert werden. So ist z.B. eine intensiv bewirtschaftete Ackerfläche ökologisch betrachtet kaum wertvoll. Keine Tiere oder unberührte Natur kann sich dort ansiedeln. Auf den Ökologischen Ausgleichsflächen aber eben schon. Hier herrscht eine hohe Biodiversität, also Artenvielfalt, bei Flora und Fauna. Davon wird so viel geschaffen, übrigens hat die Stadt das meiste schon im Vorfeld getan, dass es die asphaltierten Flächen überkompensiert. In Summe also eine Aufwertung. Es gibt dabei Maßnahmen, z.B. Blühstreifen, Fledermauskästen, Aufforstungen u.v.m., die in der Nähe stattfinden, aber solche Maßnahmen, die außerhalb unseres Stadtgebietes durch Landwirte dort, die uns das anbieten, vorgenommen. So wird unsere Landwirtschaft vor Ort geschont!
Die Ortsumfahrung dient nicht der Entwicklung weiterer Bau- oder Gewerbegebiete daran.
Kein Landwirt wird durch die Straße in seiner Existenz gefährdet. Es ist ja Aufgabe der Planung, dies zu verhindern. Ackerflächen bleiben problemlos anfahrbar. Betroffenen Eigentümern wurde von Stadtseite angeboten, dass man beim Tausch von Flächen unterstützt. Alle Flächeneigentümer sind darüber seit Jahren informiert.
Es sind alle Alternativen geprüft worden, auf sie wurde im Raumordnungsverfahren eingegangen. Dies geschieht im laufenden Planfeststellungsverfahren nochmals. Seilbahnen, riesige Parkhäuser an der Stadtgrenze etc. sind aber eben keine tragfähigen Alternativen.
Abschließend:
Es ist an der Zeit, das Jahrzehnte alte Problem zu lösen. Die Ortsumfahrung ist wohlüberlegt, alle Aspekte wurden mehr als detailliert bewertet und abgewogen. Die Straße schont Menschen, ermöglicht ein Aufatmen und eine klimaschonende Innenentwicklung in Niederndorf und Neuses und macht den ebenfalls klimaschonenden ÖPNV flüssig und in Richtung Fürth auch erst richtig möglich.
Ja zur Südumfahrung!
Alle Planfeststellungsunterlagen zur Ortsumfahrung:
direkter Link auf das zugehörige pdf des Teil 1 des Schlussberichts der Verkehrsuntersuchung: https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/.../ul_01...]